RISIKEN, RECHT & AUSBLICK

 

Künstliche Intelligenz bietet große Chancen, bringt aber auch Herausforderungen mit sich. Dieser Bereich beleuchtet die ethischen und sicherheitsrelevanten Risiken, die mit Bias, Halluzinationen und Datenschutz verbunden sind.

 

Darüber hinaus werden rechtliche Rahmenbedingungen, wie der europäische AI Act vorgestellt, die den sicheren Einsatz von KI gewährleisten sollen, sowie die zukünftige Entwicklung hin zur Künstlichen Allgemeinen Intelligenz (AGI) und darüberhinaus.

1. Risiken & Limitationen 

Künstliche Intelligenz (KI) erleichtert und optimiert viele berufliche Aufgaben und Prozesse, bringt jedoch auch erhebliche Risiken mit sich.
 

Drei der problematischsten potenziellen Defizite von KI-Sprachmodellen sind Halluzinationen, Overfitting und Bias.

  • Halluzinationen entstehen, wenn KI-Modelle kohärent klingende, aber faktisch falsche Informationen generieren. 

    Dies kann zu erheblichen Folgefehlern führen, die in Bereichen wie dem Gesundheitswesen oder der Finanzberatung schwerwiegende oder sogar fatale Konsequenzen haben können. 

    Maßnahmen wie die Sicherstellung höchster Trainingsdatenqualität, die Validierung KI-generierter Ergebnisse und eine umfassende Anwenderschulung können helfen, dieses Risiko zu minimieren.
     
  • Overfitting tritt auf, wenn ein Modell zu stark auf spezifische Daten trainiert wurde und dadurch bei allgemeineren Anfragen fehlerhafte Antworten liefert. 

    Um Overfitting zu vermeiden, sollten die dem KI-Modell zur Verfügung gestellten Trainingsdaten vielfältig sein und ein breites Spektrum an Themen und Perspektiven abdecken.
     
  • Bias bezieht sich auf voreingenommene Vorhersagen eines Modells, die aufgrund vorurteilsbehafteter Trainingsdaten entstehen. 

    Dies kann zu diskriminierenden oder einseitigen Aussagen führen, die besonders in Bereichen wie Personalwesen oder Justiz schwerwiegende Folgen haben können. 

    Die Verwendung diverser, ethisch und moralisch unbedenklicher Trainingsdaten ist entscheidend, um Bias zu vermeiden.

Weitere Risiken umfassen die mangelnde Transparenz in den Entscheidungsprozessen vieler KI-Modelle und potenzielle Softwarefehler, die in kritischen Anwendungen schwerwiegende Folgen haben können. Darüber hinaus besteht die Gefahr von Fehlinformationen und Manipulationen durch KI-generierte Desinformationen und Deepfakes.
 

Das Bewusstsein für mögliche Risiken und das Wissen um entsprechende Vermeidungsstrategien sind essenziell, um eine sichere und ethische Nutzung von KI zu gewährleisten.

 

2. Rechtliche Rahmenbedingungen 

Der rechtliche Rahmen für große Sprachmodelle (LLMs) und KI in Deutschland und Europa  ist komplex und permanenten Anpassungsprozessen unterworfen, um der schnell voranschreitenden technischen Entwicklung Rechnung zu tragen . 

 

Die drei wichtigsten Rechtsbereiche, die durch die Entwicklung von KI und die Generierung von Inhalten betroffen sind, sind das Urheberrecht, der Schutz der Persönlichkeitsrechte und der Datenschutz.

  1. Urheberrecht
    Der Urheberschutz betrifft in diesem Kontext die Daten, mit denen KI-Systeme trainiert werden sowie den Schutz des KI-generierten Outputs. 

    Bei den Trainingsdaten geht es um die Frage, ob urheberrechtlich geschütztes Material ohne Zustimmung der Rechteinhaber verwendet werden darf, insbesondere im Hinblick auf Bilder, Texte oder Musik, die KI zur Optimierung nutzt. Hier entsteht zunehmend eine rechtliche Regulierung zugunsten der Rechteinhaber.

    Beim KI-generierten Output ist entscheidend, ob er urheberrechtlich geschützt sein kann, da das Urheberrecht traditionell menschliche Kreativität voraussetzt. Da KI jedoch ohne „kreative Absicht“ agiert, wird der Schutz häufig nur anerkannt, wenn ein Mensch den kreativen Prozess maßgeblich beeinflusst hat. In einigen Ländern könnten KI-generierte Werke als gemeinfrei gelten, da kein menschlicher Urheber vorhanden ist. 
     
  2. Schutz der Persönlichkeitsrechte
    Der Schutz der Persönlichkeitsrechte umfasst das Recht auf Privatsphäre, das Recht am eigenen Bild und die informationelle Selbstbestimmung, die durch KI-Anwendungen gefährdet sein können. 

    Besonders kritisch ist die Frage, mit welchen Daten KI-Systeme trainiert werden, da oft auf umfangreiche Datensätze zurückgegriffen wird, die ohne Zustimmung der Betroffenen personenbezogene Informationen enthalten. Ohne Genehmigung kann dies nicht nur Persönlichkeitsrechte verletzen, sondern auch das Vertrauen in KI untergraben.

    Deepfakes und diskriminierende Entscheidungsprozesse stellen ebenfalls potenzielle Risiken dar. Hier stellt die DSGVO das Recht auf transparente und durch Menschen überprüfte Entscheidungen sicher.
     
  3. Datenschutz
    Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) reguliert im Zusammenhang mit der Entwicklung und der Nutzung von KI die Verarbeitung personenbezogener Daten in KI-Systemen. 

    KI-Systeme müssen Grundsätze wie Datenminimierung und Zweckbindung einhalten. Somit dürfen nur die für das Training unbedingt notwendigen Daten verwendet und diese nicht für andere Zwecke genutzt werden. Verstöße gegen die DSGVO können zu erheblichen Bußgeldern führen.

Abschließend lässt sich sagen, dass das deutsche Recht mit dem Fortschreiten der KI-Technologie weiterentwickelt werden muss und wird. 

Regelungen wie der EU AI Act beschreiben darüberhinaus weitere wesentliche Leitlinien für die ethische und rechtliche Entwicklung von KI.

3. Ein Blick in die Zukunft der KI 

Die aktuellen KI-Systeme beschränken sich auf eng definierte Aufgaben und basieren auf bekannten Prinzipien und Algorithmen des maschinellen Lernens. Diese Form der Künstlichen Intelligenz wird als Artificial Narrow Intelligence (ANI) bezeichnet und kommt heute in vielen spezialisierten Anwendungen wie Sprach- und Bilderkennung zum Einsatz. Trotz ihrer oft beeindruckenden Leistungsfähigkeit fehlt diesen Systemen eine menschenähnliche Intelligenz, da sie weder kontextübergreifend agieren noch eigenständig lernen können.
 

Die Zukunft der KI liegt in der Entwicklung von Artificial General Intelligence (AGI), die in der Lage wäre, menschliches Wissen in all seinen Facetten zu verstehen, zu abstrahieren und in verschiedenen Wissensdomänen anzuwenden. AGI könnte ihr Wissen selbstständig erweitern und somit auch Probleme in Bereichen lösen, in denen sie nicht spezifisch trainiert wurde. Aktuell scheitert die Entwicklung dieser fortgeschrittenen KI jedoch noch an den erforderlichen Kompetenzen in den Bereichen Generalisierung und Abstraktion.
 

Ein noch ferneres, aber potenziell revolutionäres Entwicklungsziel ist die Artificial Superintelligence (ASI), die die menschliche Intelligenz in sämtlichen Wissens- und Kompetenzbereichen übertreffen würde. Obwohl ASI bisher eine hypothetische Zielvorstellung ist, werfen ihre möglichen Auswirkungen auf Gesellschaft, Wirtschaft und Ethik bereits heute tiefgreifende Fragen auf.
 

Viele Forschende, darunter auch prominente Persönlichkeiten wie Elon Musk und Nick Bostrom, warnen vor den Risiken, die eine unkontrollierte ASI mit sich bringen könnte.
 

Zusammengefasst hat KI bereits viele Bereiche tiefgreifend verändert, und ihre Weiterentwicklung könnte die Gesellschaft nachhaltig prägen.
 

Mehr darüber, was wir unter Intelligenz verstehen, welche Formen der Intelligenz wir unterscheiden und Details zu den Konzepten der Artificial Narrow Intelligence (ANI), Artificial General Intelligence (AGI) und Artificial Superintelligence (ASI) finden sich in unseren Deep Dives zu den jeweiligen Themen.

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